Der Chef stellt Tischkicker und Masseur, gefragt sind aber flexiblere Arbeitszeiten: Das Tool Peakon hilft, solche und andere Missverständnisse zu vermeiden. Durch regelmäßige, anonyme Mitarbeiterbefragungen können Chefs besser verstehen, was ihre Mitarbeiter wollen – und erkennen, wann Kündigungen aus Frust drohen.
Peakon ist ein Tool mit ähnlicher Funktion wie die Online-Bewertungsplattformen für Firmen. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied: Die anonyme Bewertung des Arbeitgebers durch die Mitarbeiter ist mit Peakon ein fortlaufender Prozess – und die Ergebnisse bleiben im Unternehmen.
Auf Bewertungsportalen wie Kununu werden dagegen Unternehmen wie Otto, die Lufthansa Technik AG und der Finanzdienstleister Swiss Life Select öffentlich bewertet. Dadurch lässt sich einiges über die Unternehmen erfahren: Swiss Life Select erhält beispielsweise besonders gute Bewertungen durch seine Azubis, während User den Bewerbungsprozess bei Lufthansa Technik eher kritisch kommentieren. Otto wiederum kommt bei Mitarbeitern, Bewerbern und Azubis etwa gleich gut an.
Die Bewertungen haben aber eines gemeinsam: Sie sind öffentlich, das Unternehmen kann auf anonyme Mitarbeiterschelte nur im Nachhinein reagieren. Mit Peakon bleibt der einzelne Mitarbeiter ebenfalls anonym – und die Kritik intern. Das macht das kostenpflichtige Tool zu einem Seismographen, mit dem das Management bei Mitarbeiterkritik rechtzeitig Probleme erkennen und aus dem Weg räumen kann, bevor sie eventuell bei Kununu und Co öffentlich auftauchen.
Mitarbeiter erhalten mittels Peakon regelmäßig einen Fragebogen per E-Mail, übers Intranet, via Slackbot oder per App. Die Fragen lauten beispielsweise „Bin ich mit meiner Home-Office-Zeit zufrieden?“ oder „Bin ich der Meinung, dass ich mich hier beruflich gut fortbilden kann?“. Die Mitarbeiter antworten und vergeben dabei Noten auf einer Skala von 0 bis 10, zusätzlich können sie einen Kommentar hinterlegen. Die Fragen stammen aus einem standardisierten Pool, der auf psychologischen Forschungsergebnissen basiert. Der vorgegebene Fragenkatalog stellt sicher, dass Arbeitgeber nicht nur das abfragen, was ihnen genehm ist, und kritische Inhalte womöglich aussparen.
Mittels Peakon erhält das Management regelmäßig Feedback von seinen Mitarbeitern, beispielsweise einmal pro Woche. Laut dem Anbieter des Tools antworten im Durchschnitt 81 Prozent der Empfänger. Durch die Regelmäßigkeit der Befragungen haben die Mitarbeiter häufig Gelegenheit zur anonymen Kritik – wesentlich öfter als bei jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen. Der Arbeitgeber wiederum kann zeitnah reagieren, wenn er zum Beispiel erfährt, dass ein flexibles Arbeitszeitmodell wesentlich mehr zur Mitarbeiterzufriedenheit beitragen würde als Massagen und Kicker.
Wichtig: Das Portal personal-wissen.net stellt lediglich eine allgemeine Informationsplattform dar. Konkrete Anfragen von Lesern können nicht beantwortet werden, da es sich dabei um Rechtsberatung handeln würde. Falls Sie eine individuelle Rechtsfrage haben sollten, wenden Sie sich bitte an einen Rechtsanwalt oder an die Rechtsabteilung Ihrer Firma. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
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