Einst selbstverständlich, dann in der schnelllebigen Zeit in Vergessenheit geraten und nun wieder hochgeschätzt: die Mitarbeiterbindung, die sich zum Ziel setzt, bewährte und kompetente Arbeiter und Angestellte langfristig im Unternehmen zu behalten. Wird diese Bindung so gestaltet, dass beide Seiten gewinnen, kann der Erfolg kaum ausbleiben.
Mitarbeiterbindung bietet eine Win-Win-Situation: der Betrieb erreicht damit, dass ihm die Arbeitskraft der wertvollen Mitarbeiter möglichst lange Zeit zur Verfügung steht. Das macht Planungen leichter, verantwortungsvolle Aufgaben lassen sich an bewährte Arbeitskräfte Erfolg versprechend delegieren. Zeit und Geld, die die Unternehmen in die Aus- und Fortbildung dieser qualifizierten Kräfte setzen, amortisieren sich. Die Mitarbeiter wiederum, die Wertschätzung erfahren, die an Erfolgsmodellen teilhaben dürfen und sich auf Kosten des Betriebes qualifizieren können, tragen zum Erfolg des Unternehmens bei.
Im Idealfall identifizieren sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Sie setzen sich dann erfahrungsgemäß in einem weitaus größeren Maße für die Erreichung der Unternehmensziele ein. Motivation dafür können finanzielle Vorteile sein. Durch das Gewähren von Benefits wie übertariflichen Löhnen, Erfolgsprämien oder Umsatzbeteiligung stehen dem Mitarbeiter Geldmittel zur Verfügung, die ihm ein komfortables Leben ermöglichen. Vergünstigte Personaleinkäufe, das kostenlose Bereitstellen von Obst und Getränken oder volle Fahrtkostenerstattung zum Betrieb sind weitere Möglichkeiten, die von Mitarbeitern gerne in Anspruch genommen werden. Des Weiteren spielt es auch eine große Rolle, wie sich die Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen identifizieren, z.B. durch Arbeitskleidung, kleine Geschenke wie Tragetaschen, Schlüsselanhänger oder auch Kugelschreiber mit dem Firmenlogo.
Ein effizienter Weg zur Mitarbeiterbindung ist die Schaffung von Ausbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Besteht für Auszubildende die Option, nach Beendigung der Lehrzeit bei entsprechender Leistung übernommen zu werden, finden sich sicher mehr geeignete Bewerber als wenn von vorn herein feststeht, dass nach der Ausbildungszeit erst einmal das Aus kommt. Fast jeder Mitarbeiter wird zudem bereit sein, sich weiter zu qualifizieren, wenn die Kosten vom Betrieb übernommen werden und Seminare und Schulungen als Arbeitszeit gelten. Dass sich Unternehmen im Gegenzug vertraglich zusichern lassen, dass nach Beendigung teurer Zusatzqualifikationen der Mitarbeiter für eine bestimmte Zeit im Betrieb bleibt, ist nur fair und selten zum Schaden der Mitarbeiter
Zunehmend wird Mitarbeiterbindung erfolgreich, die ihre Basis im sozialen Bereich hat. Ein gutes Arbeitsklima, Mitspracherecht im Team, ein offenes Ohr des Vorgesetzten für Probleme, aber auch für Verbesserungsvorschläge trägt dazu bei, dass sich Arbeitskräfte wohl fühlen. So lassen sich stressige und hektische Zeiten ertragen, der erhöhte Arbeitsanfall wird nicht zur gesundheitlichen Belastung. Eltern und Alleinerziehenden, aber nicht nur ihnen, kommen flexible oder reduzierte Arbeitszeiten entgegen. Lässt es sich einrichten, dass Home-Office-Plätze geschaffen werden, steht ein weiterer Pluspunkt auf der Skala für gute Mitarbeiterbindung.
Ebenso gefragt sind betriebliche Absicherungen für den Krankheitsfall und das Rentenalter. Zuschüsse zur Vermögensbildung, Gesundheits- und Freizeitangebote, sowie angenehm gestaltete Aufenthaltsräume tragen ebenfalls zur Mitarbeiterzufriedenheit bei. Ferner ist Transparenz, soweit sinnvoll, gegenüber den Mitarbeitern ein großer Schritt zur Bindung. Wer versteht, was vor sich geht, warum Anordnungen getroffen werden, ist wesentlich zufriedener als derjenige, über dessen Kopf hinweg nicht nachvollziehbare Entscheidungen gefällt werden. Gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung sind vielleicht sogar die wichtigsten Bausteine für eine langfristige Mitarbeiterbindung.
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