Personalbeschaffung

Als starke Arbeitgebermarke dem Personalmangel trotzen

Fehlende Fachkräfte gehören schon eine längere Zeit nicht mehr zu den Randerscheinungen in der Wirtschaft. Dabei hat die eigentliche Krise noch gar nicht begonnen. Die sogenannten Babyboomer gehen in den kommenden fünf Jahren in den Ruhestand und hinterlassen gewaltige Lücken.

Mehrarbeit, Arbeitskräfte aus dem Ausland – wo liegt die Lösung

Die aktuelle Diskussion in der Politik und Wirtschaft zeigt, dass ein schnelles Rezept für die Bewältigung des Fachkräftemangels nicht besteht. Zu den naheliegenden Punkten zählt die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, welche jedoch die Probleme nicht nachhaltig löst. Wir werden auch in Zukunft selten 70-Jährige als Dachdecker erleben. Zudem würde diese Regelung die extremen Auswirkungen des Arbeitskräftemangels nur um einige Jahre verschieben, jedoch nicht lösen.

Eine familienfreundliche Politik wäre eine Maßnahme für die Zukunft, die sich erst in rund 20 bis 25 Jahren auswirkt. Ob mehr Geld von Staat die Lust auf zwei, drei oder mehr Kinder erhöht, ist dabei nicht sicher. Ausländische Arbeitskräfte ins Land zu holen, erweist sich bisher ebenfalls als wenig Erfolg versprechend. Die Willkommenskultur in Deutschland stellt dabei nicht das größte Problem dar. Die Sprache und die Bürokratie dürften junge Menschen aus anderen Kontinenten viel mehr abschrecken. Hier besitzen Unternehmen aus dem angelsächsischen Raum deutliche Vorteile.

Auf die eigenen Stärken besinnen

Für deutsche Unternehmen gilt zunächst, sich auf die internen Ressourcen zu konzentrieren. Wer in den kommenden Jahren eine erfolgreiche Entwicklung erreichen möchte, wird sich dem Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt stellen müssen. Dabei geht es bei Weitem nicht nur um die Höhe des Gehalts. Firmen müssen ein Employer Branding entwickeln, mit dem sie Fachkräfte von sich überzeugen.

Die Mitarbeiter von morgen legen keinen Wert auf Statussymbole und ein überdurchschnittliches Gehalt. Sie erwarten eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ein angenehmes Betriebsklima sowie dass Arbeitgeber Mitarbeiterrabatte anbieten oder ein Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr sponsern. Auch der Besuch des Fitnessstudios, ein Obstkorb oder kostenlose Getränke sind Angebote, die von einer Wertschätzung zeugen.

Der Teufel steckt im Detail

Eine zu starke Großzügigkeit schlägt jedoch ins Gegenteil um. Generell gehören die genannten Leistungen zu den geldwerten Vorteilen und sind entsprechend steuerpflichtig. Der Gesetzgeber gewährt jedoch Ausnahmen, die gute Arbeitgeber nutzen. Bei Sachbezügen beträgt die steuerfreie Grenze 50 Euro im Monat. Alle Beträge über dieser Summe sind einkommensteuerpflichtig. Für die Verpflegung, die Kinderbetreuung, den Arbeitsweg und einige andere Zuwendungen gelten separate Regelungen.

Zudem dürfen Arbeitgeber Aufmerksamkeiten zu persönlichen Anlässen geben. Dazu gehört neben dem Geburtstag auch die Hochzeit. In diesem Fall verlangt der Fiskus bis zu einem Wert von 60 Euro keine Steuern. Arbeitgeber, die es bisher nicht getan haben, können ihren Mitarbeitern noch bis Ende des Jahres einmalig 3.000 Euro als Inflationsausgleich steuer- und sozialversicherungsfrei auszahlen.

Grenzen unbedingt einhalten!

Damit die Mitarbeiter von den Benefits wirklich profitieren, müssen die Arbeitgeber dringend auf die Steuerfreigrenzen achten. Überschreiten sie diese, geht der geldwerte Vorteil verloren und es fallen neben den Steuern auch die Sozialversicherungsbeiträge an. Es wird also nicht nur für den Arbeitnehmer, sondern auch für den Arbeitgeber teuer. Empfehlenswert ist es deshalb, sich vor der Erarbeitung einer Strategie über die Gewährung von steuerfreien Sachbezügen beraten zu lassen.

 

 

 

 

Wichtig: Das Portal personal-wissen.net stellt lediglich eine allgemeine Informationsplattform dar. Konkrete Anfragen von Lesern können nicht beantwortet werden, da es sich dabei um Rechtsberatung handeln würde. Falls Sie eine individuelle Rechtsfrage haben sollten, wenden Sie sich bitte an einen Rechtsanwalt oder an die Rechtsabteilung Ihrer Firma. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

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