Wer sich in einem Unternehmen bewirbt und die erste Bewerberrunde gemeistert hat, wird oft zu einem Assessment Center (AC) eingeladen. Darunter ist ein spezielles Auswahlverfahren zu verstehen, bei dem das jeweilige Unternehmen einen ausgewählten Kreis an Bewerbern auf Herz und Nieren prüft. Meist dauert das AC zwischen ein bis drei Tage. Es findet fast immer in den Geschäftsräumen des jeweiligen Unternehmens statt.
Das Assessment Center beinhaltet verschiedene Übungen, mit denen geprüft wird, ob die Bewerber auf die ausgeschriebene Stelle passen.
Dabei werden neben dem Fachwissen auch die sogenannten Soft Skills geprüft,
Das Assessment Center folgt meist einem typischen Ablauf. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde gibt es erst Gruppendiskussionen.
Mit diesen werden zum Beispiel:
Die folgenden Übungen gliedern sich dann in Einzel- und Gruppenübungen.
Zu den Einzelübungen zählen Rollenspiele, Interviews, Postkorbübungen sowie schriftliche Aufsätze. Rollenspiele haben, je nach ausgeschriebener Stelle, schwierige Kunden- oder Mitarbeitergespräche zum Inhalt. Gesprächspartner sind häufig Mitarbeiter des Unternehmens. Die Postkorbübungen sind bei den Personalern ebenfalls ausgesprochen beliebt. Bei diesen müssen die Bewerber mehrere Kärtchen aus einem Postkorb nehmen und diese, oft unter Zeitdruck, nach Wichtigkeit sortieren. Die Aufsätze, die die Teilnehmer verfassen, können wirtschaftliche oder politische Themen zum Inhalt haben. Wird das Beherrschen einer Fremdsprache erwartet, sind die Aufsätze oft auch in der jeweiligen Sprache zu verfassen. Für die Aufsätze ist eine Zeit vorgegeben. Das Interview verläuft ähnlich wie das Bewerbungsgespräch. Hier müssen sich die Teilnehmer noch einmal vorstellen.
Die Gruppenübungen bestehen häufig aus einer Gruppendiskussion sowie einer gemeinsamen Konstruktionsübung. Die Gruppendiskussion findet bei jedem Assessment Center statt. Bei dieser diskutieren die Bewerber gemeinsam über ein selbst gesuchtes oder ein vorgegebenes Thema. Wer bei der Diskussion welche Rolle übernimmt, kann vorgeschrieben sein, muss aber nicht. Die Konstruktionsübung erfordert etwas handwerkliches Geschick. Bei dieser Übung bauen oder basteln die Bewerber einen Gegenstand oder ein Objekt aus einem vorgegebenen Material. Als Objekt kommen ein Turm oder ein Fahrzeug in Frage. Wie das Objekt gestaltet wird, bleibt den Teilnehmern überlassen. Die Hilfsmittel, also Schere, Klebstift, Papier und Stifte werden gestellt.
Das Thema Präsentation spielt im Assessment Center ebenfalls eine wichtige Rolle. Das ist verständlich, weil sich damit relativ viele Eigenschaften der Bewerber erkennen lassen. Üblich sind neben der Selbstpräsentation und der Gruppenpräsentation auch eine Partnerpräsentation. Die Selbstpräsentation hat eine Vorstellung der wichtigsten Stationen des eigenen Lebensweges zum Inhalt. Dort sollte auch die Motivation des Teilnehmers enthalten sein, weshalb er sich auf die ausgeschriebene Stelle beworben hat. Bei der Partnerpräsentation müssen sich die Teilnehmer gegenseitig vorstellen. Zur Vorstellung gehören dort auch besondere Fähigkeiten und Erfahrungen sowie die Hobbys.
An dem Assessment Center nehmen Beobachter teil. Häufig sind das Personalmitarbeiter, spezielle Recruiting-Profis oder Mitarbeiter aus den jeweiligen Fachabteilungen. Diese schätzen während und nach dem AC die Leistungen der Bewerber ein und erfassen diese in Form von Punkten auf Bewertungsbögen. Nach dem Ende des Assessment Centers werden die Bögen ausgewertet. Der Kandidat mit der höchsten Punktzahl und der besten Einschätzung aller Beobachter erhält den Job.
Mitunter gibt es auch mehrere Bewerber mit gleich guten Leistungen. Diese werden dann erneut zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Wer sich bei diesem am besten behaupten kann, erhält am Ende die neue Stelle.
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