Employer Branding – auf Deutsch etwas ungelenk auch „Arbeitgebermarkenbildung“ genannt – gewinnt in Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Das Unternehmen versucht dabei, sich sowohl intern als auch extern als ansprechenden und unverwechselbaren Arbeitgeber zu präsentieren. Das dabei entwickelte Profil und die Marke soll für bereits bestehende aber auch für potenziell zukünftige Mitarbeiter attraktiv und glaubwürdig aufgebaut und gepflegt werden. Es geht also nicht nur darum, neue Mitarbeiter zu gewinnen, sondern auch Fachkräfte zu binden, die unverzichtbar für das Unternehmen geworden sind. Das Resultat eines erfolgreich umgesetzten Employer Brandings ist eine klar positionierte Arbeitgebermarke (Employer Brand). Diese ist gleichzeitig ein wichtiges Instrument, um sich von den Wettbewerbern abzuheben.
Viele Unternehmen haben bemerkt, dass lokale Stellenanzeigen heute nicht mehr ausreichen, um qualifizierte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt ausfindig zu machen. Befragte Unternehmen geben sogar zu, dass der Mangel an Fachkräften spürbar ist oder noch spürbar werden wird. Die Folgen sind eine sinkende Leistungsfähigkeit des Betriebs und hohe Ausgaben, die für das Recruiting qualifizierter Talente vonnöten sind.
Employer Branding wird aber nicht nur eingesetzt, um Fachkräfte zu gewinnen, es soll auch dem Nachwuchsmangel in vielen Unternehmen entgegenwirken. Von Jahr zu Jahr sind vor allem im Mittelstand immer mehr unbesetzte Lehrstellen in den Betrieben zu verzeichnen. Daher ist Employer Branding nicht nur für große Konzerne, sondern auch für den Mittelstand ein wichtiges Thema, wie diese Studie des Fraunhofer Instituts bereits 2014 konstatierte. Um sich für zukünftige Auszubildende attraktiv zu machen, kommen Personalmanager nicht mehr um das Ausbildungsmarketing herum. Eine große Rolle spielt dabei vor allem ein positives Unternehmensimage sowie eine gute Reputation der Unternehmensmarke und der Produkte. Viele Bewerber orientieren sich an Unternehmen, deren Marke eine große Bekanntheit aufweist.
– Employer Value Proposition: Ein wichtiger Punkt ist die Optimierung der Employer Value Proposition (EVP). Wie der Name schon sagt, geht es hierbei um das Nutzenversprechen des Arbeitgebers an die Mitarbeiter. Das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens sollte dabei klar formuliert werden.
– Unternehmenskommunikation: Des Weiteren müssen die Besonderheiten des Unternehmens intern und extern kommuniziert werden. Potenzielle Bewerber werden durch die Unternehmenskommunikation auf die Firma aufmerksam gemacht und qualifizierte Mitarbeiter, die bereits angestellt sind, sollen langfristig gebunden werden. Auftritte bei Karrieremessen oder auch Firmenveranstaltungen sind ein Anfang. Weiterhin sollten eine Karrierewebsite erstellt und auch Social Media-Kanäle und Karriereportale mit Neuigkeiten zum Unternehmen gefüttert werden. Social Media-Recruiting, wie beispielsweise auf Xing oder LinkedIn, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch ein Imagefilm sollte in die Onlinepräsenz eingebunden werden, um die Attraktivität des Unternehmens zu steigern. Für die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit lohnt es sich, ein internes Netzwerk aufzubauen. Dort können die Angestellten untereinander Nachrichten, Erfahrungen, Fotos und vieles mehr austauschen.
– Glaubhafte Botschaften der Mitarbeiter: Da die besten Botschafter einer Firma ihre Mitarbeiter sind, bietet sich ein sogenannter „Elevator Pitch“ an. Es handelt sich dabei um eine Kurzpräsentation des Unternehmens auf Messen, während Telefonaten oder bei Vorstellungsgesprächen. Durch die Überzeugung der eigenen Mitarbeiter soll bei dem Gegenüber das Interesse geweckt werden und es können neue Fachkräfte rekrutiert werden.
– Bewerbungsprozesse optimieren: Zu einer durchdachten Employer Branding-Strategie gehört auch eine optimierte Bearbeitung von Bewerbungen (Positive Candidate Experience). Das Verfahren sollte benutzerfreundlich gestaltet und professionell durchgeführt werden. Dazu gehört auch, ein schnelles Feedback auf Bewerbungen zu geben. Schlechte Erfahrungen während der Bewerbung können zu einem negativen Bild des Unternehmens führen.
Immer mehr Unternehmen erkennen das Potenzial von Employer Branding und versuchen die Attraktivität der eigenen Marke zu erhöhen. Know-how in diesem Bereich wird im Bereich Personal Management inzwischen selbstverständlich vorausgesetzt, wie ein Blick in die Stellenanzeigen zeigt. Das ist nur verständlich, wenn man sich vor Augen hält: Die Arbeitgebermarke existiert so oder so. Wer sie nicht aktiv gestaltet, verschenkt wertvolles Potenzial und geht das Risiko ein, schlimmstenfalls negative oder widersprüchliche Botschaften zu senden, die das Recruiting der passenden Mitarbeiter erschweren.
Unser Fazit: Um ein aktives Employer Branding führt heutzutage kein Weg mehr vorbei!
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