„Employer Branding“, „Employee Value Proposition“ oder „EVP“ und der „war of talents“: Dies sind Schlagworte, die Personaler heute mit Leben füllen müssen, um ideale Werkstudenten, Trainees, Absolventen oder Young Professionals für das Unternehmen zu finden und zu binden. Aus der Sozialforschung wissen wir, dass die „jüngere Generation“ der etwa 1995 bis 2009 Geborenen sich auf anderen Wegen auf Arbeitsplatzsuche begibt als frühere Generationen. Zudem hat die „Generation Z“ in vielen Bereichen grundlegend andere Vorstellungen von einer erstrebenswert gestalteten Arbeitswelt. Dieser Wertewandel zwingt dazu, die aktuellen Personalmarketing-Maßnahmen für hochqualifizierte Nachwuchskräfte neu zu überdenken.
Langfristig erfolgreiche Personalmarketing-Maßnahmen fußen auf einer im Vorfeld klar definierten Arbeitgeberhaltung: Zukunftweisendes Employer Branding oder Arbeitgebermarketing beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Fortschreibung einer Arbeitgeber-Marke und geht dabei über die Forcierung eines hohen Firmen-Renommees hinaus. Gesucht ist ein authentisches und gleichzeitig sympathisches Außenbild des Unternehmens. Abhängig von der Branche sollte dieses Employer Brand im Zeitalter der Globalisierung „junge Menschen“ auf nationaler und internationaler Ebene überzeugen. Am Anfang steht eine Arbeitgeberpositionierung mit Employee Value Proposition, kurz EVP. Die EVP hat den Charakter eines unternehmerischen Werteversprechens: Welche Vorteile kann das Unternehmen im Vergleich zu den Mitbewerbern in Hinblick auf die Wünsche der „Generation Z“ für sich herausarbeiten, um sich als potenzieller Arbeitgeber zu profilieren?
Eine ausgeglichene Work-Life-Balance, ein ehrliches und wertschätzendes Arbeitsklima, sehr gute Karriere-Chancen und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie ein hohes Maß an Entscheidungsfreiheit stehen laut Sozialforschung an der Spitze der Wünsche an den idealen Arbeitsplatz.
Im Rahmen der Umstrukturierung von Personalmarketing-Maßnahmen überdenkenswert sind unter anderem folgende Anreize für den ganz gewöhnlichen Arbeitsalltag:
Einen tieferen Einblick zum Verständnis der mentalen Arbeitshaltung von „Generation Z“ und daraus abgeleiteten Personalmarketing-Maßnahmen bietet beispielsweise die Publikation Generation Z für Personaler und Führungskräfte: Ergebnisse der Generation-Thinking-Studie von Rüdiger Maas, erschienen in 2019 im Hanser Verlag.
Übertreibung veranschaulicht: Struktur- und budgetbedingt können deutsche Unternehmen kaum hochmotivierende Rahmenbedingungen und Benefits auf dem Niveau einer exponierten IT-Stelle in Silicon Valley offerieren. Doch unternehmerische Wertschätzung und Zugehörigkeitsgefühl lassen sich schon über kleine Gesten vermitteln: Warum neuen Mitarbeitern also mit den Unterlagen zur Einarbeitung nicht ein kleines Willkommensgeschenk in Form einer personalisierten Tragetasche überreichen? Hoch im Kurs bei der „jüngeren Generation“ von Arbeitnehmern steht gesunde Ernährung: Als knackiger Botschafter für eine achtsame Willkommenskultur erfreut zum Beispiel ein frischer Apfel mit Standard- oder Individuallogo.
Bei der Erschließung des Angebotes an hochqualifizierten Nachwuchskräften aus der „Generation Z“ ist unternehmerische Online-Präsenz auf allen branchenrelevanten Online-Kanälen noch stärker gefordert als es bei Generation X und Generation Y der Fall war. Innovative Strömungen im Mitarbeitermarketing wie die Werbung über Influencer und Snippets (Mitarbeiterfilme) bereichern die Kommunikationswelten.
Für werbende Personalmarketing-Maßnahmen bieten sich im Internet:
Bei der Auswahl von Personalmarketing-Maßnahmen darf jedoch nicht vernachlässigt werden, dass konventionelle Werbeplattformen wie Job-Messen, „Tage der offenen Tür“ oder Aktionstage in Bildungseinrichtungen weiterhin zur aktiven Jobsuche genutzt werden.
Um hochtalentierten Nachwuchs für das Unternehmen zu interessieren und langfristig im Unternehmen zu halten, müssen aufbauend auf ein gut durchdachtes Employer Branding viele weitere Teilaufgaben gelöst werden. Was simpel klingt, erweist sich in der Praxis oft als kosten- und arbeitsintensives Puzzle, sodass externe Unterstützung im Einzelfall Sinn macht. Verschiedene Bildungsträger wie die IHK Köln bieten Fortbildungen in Online- oder Präsenzkursen zum zertifizierten Employer Branding Manager. Werbeagenturen mit Schwerpunkt auf Employer Branding unterstützen Unternehmen von der Arbeitgeber-Markenbildung bis hin zur Überwachung und Steuerung von Kampagnen.
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