Aktuell sind die Einstellungschancen für Lehrer gut. Wer sich jetzt für ein Lehramtsstudium entscheidet, sollte jedoch auf die Fächerkombination für das Lehramt achten. Denn nicht alle Fächer sichern gleichermaßen die berufliche Zukunft eines Lehrers. Wichtig ist, sich umfassend zu informieren und vorausschauend zu handeln.
Auf Lehramt studieren ist eine Sache, die Frage nach der beruflichen Zukunft als Lehrer eine andere Frage. Aktuell ist der Bedarf an Lehrkräften sehr hoch, der in manchen Bundesländern sogar mit Quereinsteigern gedeckt wird. Vom Lehrermangel besonders betroffen sind die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Berlin, Niedersachsen und Sachsen. Es fehlen insbesondere Grundschullehrer und Berufsschullehrer, aber auch Lehrer für Gesamtschulen und teilweise auch für Gymnasien. Die Folge ist, dass das Angebot an Studienplätzen für das Lehramt in dem einen oder anderen Bundesland deutlich erhöht wurde, um baldmöglichst den Lehrermangel auszugleichen. Angaben des deutschen Lehrerverbandes zufolge wird fast ein Drittel der Lehrer an allgemeinbildenden Schulen in den nächsten Jahren pensioniert werden, sodass auch diese Lücke geschlossen werden muss. Deshalb ist der Run auf Lehramtsstudiengänge aktuell sehr hoch. Der aktuelle Bedarf an Lehrern wird sich jedoch in den kommenden Jahren wieder abschwächen. Das bedeutet, dass nur diejenigen nach dem Lehramt studieren einen Job als Lehrer bekommen, die eine gefragte Fächerkombination gewählt haben.
Die Chancen für junge Lehrer, nach dem Lehramt studieren tatsächlich eine Stelle zu bekommen, hängen auch vom jeweiligen Bundesland ab. Gute Chancen gibt es in den Bundesländern, die finanziell gut aufgestellt sind. Davon ist abhängig, wie viele Stellen für Referendare im Listenverfahren angeboten werden. Insoweit ist nicht nur die gewählte Fächerkombination für das Lehramt, sondern auch die Anzahl der vom Land finanzierten Stellen maßgeblich für den beruflichen Erfolg als Lehrer. In den Fächern Deutsch, Geschichte sowie in den gängigen Fremdsprachen gibt es potenziell mehr Bewerber als offene Stellen, wobei es zwischen den einzelnen Bundesländern Unterschiede geben kann. Anders sieht es in den sogenannten Mangelfächern aus, zu denen naturwissenschaftliche Fächer ebenso gehören wie Sport, Mathematik, Informatik, Musik und Kunst.
Nach einer vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus für 2019 herausgegebenen Broschüre über die Einstellungsaussichten für Lehramtsabsolventen in Bayern (Quelle: file:///C:/Users/Nicole/Downloads/lehrerprognose2019_langfassung.pdf) sind es vor allem Grundschulen, Realschulen, berufliche Schulen und Förderschulen, die in den kommenden Jahren einen höheren Bedarf an Lehrkräften haben. Weniger günstiger sind die Einstiegschancen für junge Lehrer an Gymnasien.
Vor einer endgültigen Entscheidung über die Fächerkombination für das Lehramt ist es wichtig, alle möglichen Informationen einzuholen. Möglicherweise geben auch andere Bundesländer Statistiken über die Entwicklung des Lehrerberufs und den damit verbundenen Lehrerbedarf heraus. Das sind wertvolle Entscheidungshilfen, die vor der Wahl der Studienfächer unbedingt eingesehen werden sollten.
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