Der Krieg um die Talente tobt und es wird nicht leichter, neue, gut qualifizierte und vor allem zum Unternehmen passende Mitarbeiter zu finden. Um offene oder neu geschaffene Stellen zu besetzen, ist für die meisten Firmen immer noch die klassische Stellenanzeige das Mittel der Wahl. Neben den Inseraten in den Zeitungen ist auch die Online-Präsenz gerade in Jobbörsen unverzichtbar. Darüber hinaus gehört auch Sourcing in den einschlägigen Netzwerken zum Alltag des Rekruiters. Doch immer noch scheuen es einige Unternehmen, sich auf Jobmessen zu präsentieren und sehen es als Zeit- und Geldverschwendung an. Das ist es auch, wenn man sich nicht richtig vorbereitet. Doch worauf muss man wirklich achten?
Zunächst sollte man sich grundsätzlich informieren, welche Jobmessen es gibt, wo sie stattfinden, ob nur bestimmte Berufsgruppen angesprochen werden, wie lange sie dauern und wie gut sie in der Vergangenheit besucht waren.
Danach sollte man eine Auslese treffen und auswählen, auf welcher Jobmesse man präsent sein möchte. Hier hilft natürlich eine langfristige strategische Personalplanung, um zu wissen, wie sich der Personalbedarf voraussichtlich entwickeln wird. Benötigt man Azubis? Plant man mittel- bis langfristig die Digitalisierung des Unternehmens? Möchte man ins Ausland expandieren? Von der Antwort auf diese und ähnliche Fragen ist abhängig, welche Skills man benötigt und welche Messe die richtige ist.
Hier kann man keine pauschale Aussage treffen, es kommt auf die Branche und die Schwerpunkte des Unternehmens an.
In jedem Fall sollte man sich einen Zeitplan mit ausreichend Puffer erstellen und rückwärts vom Messetermin aus rechnen. Zu knapp sollte man nicht kalkulieren, denn es kommt immer etwas Unvorhergesehenes dazwischen, seien es krankheitsbedingte Ausfälle der Ansprechpartner oder technische Schwierigkeiten.
Hat man die passende Jobmesse ausgewählt, sollte man sich rasch sich über Anmeldefristen und die Kosten informieren. Ist der Termin bekannt, sollten die Unternehmensrepräsentanten informiert werden, um entsprechend zu planen und auch anwesend zu sein.
Messematerialien müssen erstellt, Stände organisiert, Angebote für Catering, Druck etc. müssen eingeholt und auch die Infrastruktur muss geplant werden. Das kann schon je nach Unternehmensgröße durchaus mehrere Monate in Anspruch nehmen, zumal häufig diese Organisationsarbeit von den Mitarbeitern während des regulären Tagesgeschäfts miterledigt wird.
Wenn man sich als attraktiver Arbeitgeber auf einer Jobmesse präsentieren will, dann sollte man sich dessen bewusst sein, dass man auch Mitbewerber hat. Je nach Branche und Fachrichtung haben die Bewerber die Auswahl und daher sollte man bereits im Vorfeld auf sich aufmerksam machen. Heute ist das relativ einfach, indem man die sozialen Medien und Business-Netzwerke wie Xing und LinkedIn dafür nutzt, doch man sollte auch die klassischen Medien nicht vernachlässigen.
Eine separate Landing Page macht in jedem Fall Sinn. Dort können sich Kandidaten über Online-Buchungstools schon vorab einen Gesprächstermin reservieren, sich Materialien über das Unternehmen herunterladen und man kann Sonderveranstaltungen wie kleine Workshops oder Vorträge ankündigen.
Facebook und Co. sollten ebenfalls genutzt werden. Eine separate Seite zur Jobmesse ist schnell eingerichtet und man kann im Vorfeld potentiellen Besucher neugierig machen.
Auch der reguläre Internetauftritt sollte prominent auf den Messeauftritt hinweisen. Kunden und Partner sollten informiert werden, um wiederum bei ihren Kunden und Partnern für den Messeauftritt zu werben.
Der Messestand sollte grundsätzlich ständig mit mindestens zwei bis drei Mitarbeitern besetzt sein. Je größer das Unternehmen und der Stand, desto mehr Ansprechpartner sollten vorhanden sein, damit potentielle Bewerber nicht warten müssen. Es ist ein Zeichen der Wertschätzung und des Respekts gegenüber künftigen Mitarbeitern. Man kann sich leicht in die Situation des Besuchers hineinversetzen: Wie würde man sich selbst fühlen, wenn man warten müsste und schon am nächsten Stand ein attraktiver Arbeitgeber mit freiem Ansprechpartner wartet.
Messen sind anstrengend und daher sollte gerade bei mehrtägigen Messen darauf geachtet werden, dass sich die Teams abwechseln. Ein müder und gestresster Mitarbeiter am Stand ist kein gutes Aushängeschild für das Unternehmen.
Es kommt bei jeder Messe vor, dass es Flauten gibt. In diesem Fall sollte es Rückzugsmöglichkeiten für die Mitarbeiter geben, denn zu viele wartende Ansprechpartner an einem Stand können einschüchternd auf Besucher wirken.
Zum Standteam sollten in jedem Fall Mitarbeiter aus den suchenden Fachabteilungen und aus der Personalabteilung gehören. Die Fachabteilung kann konkret auf spezielle Fragen der Bewerber antworten und schon vorab einen Eindruck über die fachliche Qualifikation erhalten. Mitarbeiter aus der Personalabteilung können gezielt über Weiterentwicklungsmöglichkeiten, Benefits und das Unternehmen selbst, seine Mission und seine Vision informieren.
Der Messestand sollte in jedem Fall professionell aufgebaut und ausgestattet sein. Dazu gehört ein optisch ansprechender Auftritt, so dass der Besucher sofort erkennen kann, bei wem er sich gerade befindet. Wenn es passt, dann sollte auch ein Monitor mit einem Imagefilm zur Ausstattung gehören.
Von der Größe her sollte er der Firma angemessen sein. Der Marktführer in der Branche sollte nicht knausern, sondern einen entsprechend großen Stand haben, ein kleiner Mittelständler würde dagegen mit einem zu großen Stand irritieren.
Visitenkarten, Flyer gehören ebenso zur Ausstattung wie Infomaterial, Imagebroschüren, Give Aways, Getränke und kleine Snacks. Der Besucher soll sich wohlfühlen, dann kommt auch ein gutes Gespräch zustande.
Ein Laptop oder Tablet pro Mitarbeiter, in dem man dem Gesprächspartner direkt noch Informationen wie Organigramme etc. zeigen kann, ist zeitgemäß. Am besten ist auch ein online sich synchronisierender Kalender auf dem Gerät, so dass man gleich Gesprächstermine nach der Messe vereinbaren kann, ohne Gefahr zu laufen, dass Termine doppelt gebucht werden.
Nichts hinterlässt bei dem Bewerber einen schlechteren Eindruck als ein unprofessionelles Follow-Up. Wenn man an bestimmten Kandidaten interessiert ist, dann sollte man sich dessen bewusst sein, dass es sicher auch andere Firmen sind. Hier heißt es schnell nachfassen. Dazu gehört unabdingbar, dass man die Kontaktdaten hat. Im Idealfall hat der Bewerber eine Kurzbewerbung hinterlassen, denn das gehört ebenfalls zu einem professionellen Messebesuch. Ist der Kandidat interessant, kann man im Einzelfall darüber hinweg sehen, aber man sollte selbst weiterhin professionell handeln und sich spätestens eine Woche nach dem Besuch in Verbindung setzen.
Wichtig: Das Portal personal-wissen.net stellt lediglich eine allgemeine Informationsplattform dar. Konkrete Anfragen von Lesern können nicht beantwortet werden, da es sich dabei um Rechtsberatung handeln würde. Falls Sie eine individuelle Rechtsfrage haben sollten, wenden Sie sich bitte an einen Rechtsanwalt oder an die Rechtsabteilung Ihrer Firma. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
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