Wer aktuell einen Job sucht, der weiß, dass dies leichter gesagt als getan ist. Denn die Anzahl der Jobausschreibungen geht in den Sommermonaten massiv zurück. Aber bedeutet das auch, dass man mit einer Bewerbung besser bis zum Herbst warten sollte? Und wie sieht es im Winter und Frühjahr aus? Diesen Fragen ist nun die Metajobsuchmaschine Joblift“ nachgegangen. Dafür wurden Angebot (prozentuale Anteile der monatlich veröffentlichten Jobs an allen Ausschreibungen des vergangenen Jahres) und Nachfrage (prozentuale Anteile des monatlichen Suchvolumens von Jobs an der gesamten Jahresnachfrage) im Jahresverlauf miteinander ins Verhältnis gesetzt. Die Vermutung: Eine große positive Differenz (viele Jobausschreibungen und wenig Suchanfragen) verspricht eine erfolgreiche Suche. Eine große negative Differenz impliziert eine verhältnismäßig hohe Nachfrage – die Jobsuche könnte sich also entsprechend schwieriger gestalten.
Aussichtsvoller Jahreswechsel für Bewerber
In den Wintermonaten ist eine Bewerbung demnach besonders vielversprechend. Im vergangenen Jahr (2015) war der Februar der verheißungsvollste Monat für eine Jobsuche. Die Differenz zwischen Jobanzeigen und Jobanfragen lag hier bei 1,4. Dahinter folgten November und Januar mit einer Differenz von jeweils 0,8. Besonders überraschend: Der Dezember war ihnen dicht auf den Fersen. Auch wenn zum Jahresende meist wenig Stellen ausgeschrieben werden, steigen die Erfolgsaussichten für eine Bewerbung hier signifikant. Das liegt daran, dass die Nachfrage und somit auch die Konkurrenz mit anderen Jobsuchenden so gering ist wie zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr. Im Frühjahr sanken die Chancen jedoch wieder: Ab März übertraf die Nachfrage das Angebot, nur der April bot mit 0,3 eine leicht positive Differenz.
Flaute auf dem Stellenmarkt in der Jahresmitte
Aber wie sieht es nun im Sommer aus? Wie Joblift herausfand, herrscht im Juni und Juli tatsächlich auf dem Arbeitsmarkt – bei einem insgesamt recht schwachen Angebot an Jobs, eine sehr hohe Nachfrage. Die Differenz betrug jeweils -1,8. Erst im Spätsommer erholte sich der Stellenmarkt wieder, weniger aussichtsreich war jedoch der Oktober (-0,4). Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man mit seiner Bewerbung also besser auf die nachfolgenden Wintermonate warten. Im Umkehrschluss empfiehlt es sich für Unternehmen auf der Suche nach passenden Talenten, die Rekrutierungsphase auf den Hochsommer zu legen. Denn im Juni und Juli ist die Nachfrage nach Jobs hoch, das Angebot aber gering.
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Ich genieße solche Daten immer mit einer gewissen Vorsicht. Aber dennoch sind es sehr interessante Zahlen und können bestimmte Tendenzen durchaus definieren. Zumal man auch beachten sollte, dass jede Branche ihre eigenen Eigenschaften hat. In bestimmten Branchen wird das Jobhopping (also häufiger und regelmäßiger Jobwechsel) viel mehr angewendet.
Interessant wäre es auch zu wissen, warum es in den Sommermonaten relativ gesehen zu weniger Jobangeboten kommt; und im Wintermonaten der Anteil an Jobanfragen geringer ist als der Anteil an Jobangebote… Wird durch den Frühling und Sommer im Menschen möglicherweise eine Art Veränderungs- und Motivationsdrang entwickelt? Dieses Phänomen ist durchaus bekannt und jeder weiß, dass durch die Sonne positive Gefühle entstehen. Vielleicht nutzt eine Mehrheit an Menschen diese Gelegenheit der Euphorie und überlegt über ein Kapitelwechsel im Leben nach.
Im Winter hingegen ist man eher auf der Suche nach Sicherheit und Konstanz. Da spielt auch der Faktor Kälte eine wichtige Rolle. Man könnte annehmen, dass Menschen einfach nur sicher durch den Winter kommen wollen (sozusagen das Jahr überstehen).
Natürlich sind das alles nur Annahmen und kurze Überlegungen zu den im Artikel verfassten spannenden Trends. Nach den Daten würde meinen Situation nicht so gut aussehen. Bin momentan selber auf der Suche nach einem neuen Job in der IT-Branche und müsste jetzt in den Herbst- und Wintermonaten vermehrt mit „Konkurrenten“ kämpfen. Aber na ja.. sonst muss ich einfach bis Februar warten. Aber ich muss sagen, dass ich eigentlich recht zuversichtlich bin. Bei ratbacher.de (eine Seite, die vor allem SAP- und IT-Jobs anzeigt) habe ich schon vielversprechende Stellen gefunden. Wer sich nicht bewirbt, der kann auch nicht genommen werden. Oder nicht?
Aber vielen Dank für die interessanten Fakten und Zahlen.
Daher
Interessanter Artikel, danke für die vielen hilfreichen Informationen. Jetzt kann ich meine Bewerbungen schreiben und darauf hoffen das ich einen Job finden nach meinem Studium.
Gruß Sandra
Sehr hilfreicher Artikel, danke dafür! Die vielen Tipps und Tricks auf eurer Seite helfen mir oft bei Bewerbungen. Habe nachdem ich euren Rat befolgt habe und mich in den Wintermonaten bewarb, jetzt endlich eine Ausbildung zum Softwareentwickler anfangen können.
Beste Grüße
Maximilian
Danke für die Mühe, die Sie gemacht haben, um das alles zusammenzutragen. Es ist ziemlich hilfreich.
Lg Duvar