Unter einem Personalkauf versteht man den privaten Erwerb der im Unternehmen hergestellten Produkte oder angebotenen Dienstleistungen durch die Mitarbeiter zu Vorzugspreisen. Der Arbeitgeber ist zu dieser Sonderleistung nicht verpflichtet, es gibt jedoch inzwischen in zahlreichen Branchen entsprechende Sonderrabatte, die auch ein Instrument der Mitarbeiterbindung sein können.
Gerade die Autobauer sehen es gern, wenn die Mitarbeiter die eigenen Fahrzeuge nutzen. Um den Kaufanreiz zu steigern und bei einigen Herstellern im höherpreisigen Segment überhaupt erst möglich zu machen, gibt es beim Kauf von Neuwagen teilweise kräftige Mitarbeiter-Rabatte. Diese können bis zu 20 Prozent betragen. Ähnliche Rabatte gewähren die Autobauer beim Personalkauf auch in den Bereichen Leasing und Mietkauf.
Seit Jahrzehnten bewährt hat sich der Personalkauf in der Nahrungs- und Genussmittelbranche. So dürfen Mitarbeiter von Getränkeherstellern regelmäßig eine bestimmte Menge Getränke zu Vorzugspreisen erwerben. Entsprechend erhalten Angestellte von anderen Lebensmittelherstellern Nachlässe beispielsweise auf Joghurt oder Milch. In Einzelhandelsgeschäften werden dem Personal ebenfalls Rabatte gewährt. Diese sind auf einen bestimmten Betrag je Monat begrenzt.
Auch in Banken ist es üblich, den Mitarbeitern einen Personalkauf anzubieten. Dieser gestaltet sich jedoch ganz anders und zwar in Form einer etwas höheren Verzinsung auf Tagesgelder oder Sparanlagen. Das Girokonto dürfen Bankmitarbeiter meist kostenfrei nutzen. Und beim Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren wird ihnen nicht selten der Ausgabeaufschlag erlassen, allerdings nur wenn der Wertpapieranbieter ein verbundenes Unternehmen ist.
Denn häufig geht der Personalkauf über das eigene Unternehmen hinaus. So können Bankmitarbeiter auch günstige Tarifangebote von Versicherungen nutzen, vorausgesetzt es besteht eine direkte Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen. Mitunter bieten auch große Konzerne ihre Produkte und Dienstleistungen anderen Unternehmen zum Vertrieb an die Mitarbeiter an. Diese Verkaufsaktionen sind zeitlich begrenzt.
Die Lager sind voll und die Produktion der neuen Kollektion läuft bereits auf Hochtouren. Unternehmen nutzen gern die Möglichkeit, ihre Lagerflächen über Rabattangebote an die Mitarbeiter leer räumen zu können. Über diesen Weg sparen sie sich unnötige Zeit sowie hohe Kosten für Marketing- und Vertriebsaktionen.
Der klassische Hersteller von Nahrungs- und Genussmitteln oder anderen Produkten organisiert den Personalkauf meist über eine Verkaufsstelle auf dem Firmengelände. Dort können die Mitarbeiter in ihrer Pause oder nach Arbeitsschluss einkaufen. Dienstleistungsunternehmen bieten die Sonderangebote über das Intranet oder andere Medien an. Mitunter sind die Angebote am Schwarzen Brett zu finden.
Gehen die Mitarbeiter in die Elternzeit, den Ruhestand oder scheiden anderweitig aus, dürfen sie die Rabatte noch eine bestimmte Zeit nutzen. Die Einzelheiten dazu stehen in Betriebsvereinbarungen, die zwischen der Unternehmensführung und dem Betriebsrat geschlossen werden.
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