Unfälle im Büro? Gibt es sowas überhaupt? Und ob! Aktuelle Statistiken belegen, dass sich allein in Schweizer Büros im vergangenen Jahr rund 15.000 Unfälle ereigneten, welche mit zum Teil schweren Verletzungen einhergingen. Wer also glaubt, dass bei der Dokumentenbearbeitung, bei der Ablage oder beim Kopieren nicht mit Verletzungen zu rechnen ist, der irrt.
Wie die Erfahrung zeigt, ist es demnach aus der Sicht der Arbeitgeber unerlässlich, darauf zu achten, dass eine ausreichende Sicherheit im Büro gewährleistet ist. So kann zum Beispiel ein normaler Bürostuhl eine echte Gefahrenquelle darstellen: Ist die Verankerung nicht fest und sicher fixiert, kann diese beim Hinsetzen brechen und den Benutzer zum Kippen bringen. Darüber hinaus bieten auch geöffnete Fenster ein erhebliches Verletzungspotenzial: entweder man stößt gegen die Kante oder durch eine Unachtsamkeit fällt man gar nach draußen.
Grundsätzlich wird deutlich, dass in Büroräumlichkeiten in puncto Arbeitsplatzergonomie nichts dem Zufall überlassen sein sollte. Von abgerundeten Tisch- und Regalkanten über die richtige Sitzhaltung bis hin zum optimalen Abstand zwischen Bildschirm und Nutzer müssen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden. Detaillierte Informationen liefert in dieser Hinsicht die Din EN ISO 9241. Hier geht es hauptsächlich um die so genannte Ergonomie der Mensch-System-Interaktion. Überdies ist auch mit Blick auf die magnetische Strahlung von Druckern, Kopierern und Co. stets auf den Sicherheitsaspekt zu achten. Entsprechende Richtlinien sind diesbezüglich eine fundierte Hilfe, wenn es um eine adäquate Ausstattung von Büroräumen geht. Die DIN VDE 0848 beinhaltet alles Wesentliche rund um die Sicherheit in elektromagnetischen, elektrischen sowie magnetischen Bereichen. Auch die DIN VDE 0870 bezieht sich auf die elektromagnetische Beeinflussung.
Zu den grundlegenden Ansprüchen im Büro in Sachen Sicherheit gehört unter anderem eine ergonomische Konzeptionierung des Einzelarbeitsplatzes, eine fundierte Organisation der Arbeitsplätze, keine offen stehenden Türen und Schubladen sowie die Einhaltung eines bestimmten Lärmpegels. Letzteres ist gewiss ein Aspekt, der vornehmlich in Großraumbüros von Relevanz ist.
Wenn man bedenkt, dass statistisch gesehen Stürze zu den häufigsten Unfallursachen gehören, dann sind mögliche Stolperfallen, wie zum Beispiel Dellen in Teppichen oder Fußböden sowie hoch stehende Ränder und Kanten tunlichst zu vermeiden. Insbesondere in einem etwaigen Brandfall könnten derartige Stolperfallen verheerende Konsequenzen nach sich ziehen. Grundsätzlich sollten übrigens Fluchtwege adäquat gekennzeichnet sein. Risikobehaftete Bereiche sowie auch Baustellen und Co. sind ordnungsgemäß abzusperren. Weitergehende Informationen diesbezügliche sind auf gaerner.ch abrufbar.
Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern ein Maximum an Sicherheit am Arbeitsplatz bieten wollen, sind gut beraten, regelmäßige Wartungsarbeiten der elektrischen Anlagen, der Betriebsmittel sowie vor allem auch der vorhandenen Brandschutztüren durchzuführen. Alarmanlagen sind regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit hin zu überprüfen, Elektrogeräte sollten ebenfalls in adäquaten Zeitabständen gewartet werden. Auch das Personal sollte durch regelmäßige Brandschutzübungen und Sicherheitsunterweisungen geschult werden. Dass nicht zuletzt auch darauf zu achten ist, selbst nach Feierabend alle „Gefahrenquellen“ auszuschalten, versteht sich von selbst. Lichtschalter sind in Off-Stellung zu bringen, elektrische Geräte sollten vom Netz genommen werden und so weiter.
So wichtig es ist, dass der Unternehmer selbst stets die Sicherheit seiner Angestellten im Auge hat, so relevant ist es darüber hinaus, dass letztlich alle zusammen arbeiten. Durch entsprechende Unterweisungen sind alle Mitarbeiter in der Lage, aktiv etwas zur Sicherheit in ihrem Unternehmen beizutragen.
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